Unser Beitrag zur „Wissen und Gewalt. Szenarien der Grenzüberschreitung“ Konferenz

Anfang Juni 2023 hatten wir das Privileg, auf der „Wissen und Gewalt. Szenarien der Grenzüberschreitung“ Konferenz an der Bauhaus Universität Weimar teilzunehmen. Mario präsentiere dort mit Swen und Thomas Kron aus den laufenden Forschungen zum sozialen System des Krav Maga.

Unser Vortrag mit dem Titel „We do bad things to bad people“ – Wissen über Alltagsgewalt am Beispiel Krav Maga, bot uns die Möglichkeit, eine intensive Untersuchung dieses einzigartigen Selbstschutzsystems vorzustellen. Krav Maga ist weltweit für seine Effektivität bekannt. Unsere Untersuchung konzentrierte sich auf die Art und Weise, wie Medien und spezifische Organisationen dieses Wissen über physische Gewalt darstellen und verbreiten.

Wir haben die Darstellung von Krav Maga in den Medien analysiert und uns gefragt, welche Rolle das Verständnis von Gewalt in diesem Prozess spielt. Wir stellten fest, dass die Betonung von Gewalt oft andere soziale Kontexte überschatten kann. Ein weiterer Aspekt unserer Untersuchung betraf die wirtschaftlichen Interessen von Krav Maga-Clubs. Diese Clubs sind oftmals kommerzielle Unternehmen, die auf Mitgliedsbeiträge angewiesen sind. Es ist daher wichtig, zu verstehen, wie diese Organisationen eine spezielle, gewalttätige Welt darstellen und somit eine eigene Nachfrage nach Selbstschutz generieren.

Die Teilnahme an dieser Konferenz bot uns eine ausgezeichnete Plattform, um unsere Erkenntnisse mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen und von den Ideen und dem Feedback anderer Forschys zu profitieren. Für alle, die mehr über die Details unserer Präsentation erfahren möchten, haben wir hier den Link zur gesamten Präsentation bereitgestellt.

Einsichten aus Las Vegas: Mario und Swen auf der Seventh Annual Conference of the American Society of Evidence-Based Policing

Kürzlich hatten wir das Privileg, auf einer internationalen Plattform zu präsentieren: Die Seventh Annual Conference of the American Society of Evidence-Based Policing in Las Vegas. Unsere Trainer Mario referierte zusammen mit Swen Körner und Benjamin Zaiser auf der Konferenz und referierten über wichtige Themen im Bereich des polizeilichen Gewalteinsatzes und der entsprechenden Ausbildung.

Die Präsentationen konzentrierte sich auf zwei Hauptthemen.

Der erste Beitrag, „How Unintended Consequences of CEWs in the Field point out the Blind Spots in the Lab: An Evidence-Based Critique of Contemporary Research„, unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Analyse der unbeabsichtigten Auswirkungen von Einsatzmitteln der Polizei. Mario und Swen sprachen über die Blindspots, die in Laborstudien oft übersehen werden und wie diese das Verständnis der realen Einsatzsituationen beeinträchtigen können.

Im zweiten Beitrag, „From Knowledge to Information: The Marking of Relevance of Police Use of Force Trainers & Social Competence Coaches„, setzten sie sich intensiv mit dem Wissenstransfer in der polizeilichen Gewaltanwendung auseinander. Sie beleuchteten die Rolle der Einsatztrainys und die der Trainer:innen sozialer Kompetenzen und diskutierten, wie sie relevante Informationen markieren und weitergeben.

Diese Konferenz war eine großartige Gelegenheit, unsere Erkenntnisse und Erfahrungen mit einem breiten Publikum zu teilen und gleichzeitig wertvolles Wissen von anderen Experten auf dem Gebiet zu sammeln.

Verhalten bei Gewalt – Selbstschutz für Erwachsene

Die Welt kann ein komplexer und manchmal einschüchternder Ort sein. Es ist wichtig zu wissen, dass sie trotz allem im Großen und Ganzen sicher ist. Allerdings können Gewalt und Konflikte auftreten. In solchen Situationen ist es von entscheidender Bedeutung, zu wissen, wie man sich verhalten kann. Hierfür haben mein Kollege Swen Körner und ich, Mario Staller, genau das richtige Buch für Dich: „Verhalten bei Gewalt – Selbstschutz für Erwachsene“.

Als Professoren für Psychologie, Training sozialer Kompetenzen, Martial Research und Trainingspädagogik, bringen Swen und ich jahrzehntelange Erfahrung und tiefgreifendes Wissen sowohl aus der akademischen Welt als auch aus der praktischen Anwendung in unseren Krav Maga Schulen (train2survive und train2protect) in dieses Buch ein.

„Verhalten bei Gewalt – Selbstschutz für Erwachsene“ bietet ein umfassendes und nuanciertes Bild von Gewalt als komplexem Phänomen. Es zeigt auf, dass effektiver Selbstschutz viel mehr beinhaltet als nur das Reagieren auf unmittelbare Bedrohungen. Es betont den Wert des Verstehens von Gewalt als einem mehrdimensionalen Problem und gibt Dir die Werkzeuge an die Hand, um eine sicherere und friedlichere Welt zu gestalten.

Unser Buch spiegelt die Philosophie unserer Krav Maga Trainings wider: Verständnis, Prävention und Handhabung von Gewalt durch ein ganzheitliches und prosoziales Konzept. Es vermittelt Techniken und Strategien, um Konflikte zu vermeiden und zu deeskalieren, und betont die Bedeutung von prosozialen Fähigkeiten. Der Umgang mit Gewalt – wenn es unumgänglich ist – gehört ebenfalls dazu.

Das Buch ist ab sofort hier erhältlich. „Verhalten bei Gewalt – Selbstschutz für Erwachsene“ ist ein Muss für jeden, der sich sicher fühlen und zu einer sichereren Welt beitragen möchte. 

Die Geschichte des Krav Maga

Die Geschichte des Krav Maga nahm ihren Anfang in den Überlegungen von Moshe Feldenkrais in den 1920er Jahren, als er ein Konzept für Selbstverteidigung entwickelte (Mor, 2018). Dieses Konzept erregte die Aufmerksamkeit der paramilitärischen Hagana, die ihn für eine dreijährige Periode zum Training ihrer Mitglieder verpflichtete. Eines dieser Hagana-Mitglieder war Mashwe Bashe-Dinam, der durch zwei Dinge auffiel: seine erstaunliche Kampfkompetenz trotz seiner vergleichsweise kleinen Statur und sein unbeugsamer Wille. Bashe-Dinam wich vor keiner Gefahr zurück, auch wenn er unterlegen schien. Ein Vorfall, der von Augenzeugen dokumentiert wurde, veranschaulicht dies:

Bashe-Dinam war nicht an Ruhm interessiert und prahlte nie mit seinen Fähigkeiten vor anderen Menschen. Dennoch existieren ein oder zwei interessante Geschichten über ihn, die möglicherweise von Augenzeugen, vielleicht etwas übertrieben, berichtet wurden. Bei einem Straßenfest fand ein Umzug statt, bei dem so viele Menschen anwesend waren, dass die Straßen verstopft waren. Auch Bashe-Dinam beobachtete den Umzug zusammen mit einigen jungen Damen. Nicht weit von ihnen entfernt stand ein Soldat. Bashe-Dinam missfiel, wie der Soldat sich den jungen Frauen gegenüber verhielt, sie beleidigte und sich ihnen in beleidigender Weise näherte. Bashe-Dinam rügte ihn daher wegen seines schlechten Benehmens, was zu einer lauten Auseinandersetzung führte. Als der aufgebrachte Soldat seinen Revolver zog und ihn auf Bashe-Dinam richtete, zögerte dieser keinen Augenblick. Mit einer geschickten Drehung seines Körpers und einer schnellen Griffbewegung blockierte er den Schlagbolzen des Revolvers. Mit einer weiteren schnellen Bewegung entriss er dem Soldaten die Waffe. Bevor dieser sich von seinem Schock erholen konnte, war Mashwe mit seinen Begleiterinnen verschwunden.

Bashe-Dinam war zweifellos eine Ausnahmeerscheinung. In der Folge entwickelten sich rege Diskussionen zwischen Feldenkrais und Bashe-Dinam. Während dieser Austausch einerseits die Überlegungen von Feldenkrais schärfte, schätzte Bashe-Dinam andererseits das systematische Herangehen an offene Fragen von Feldenkrais.

1931 veröffentlichte Moshe Feldenkrais sein Buch „Jiu-Jitsu and Selfdefence“ (Feldenkrais, 1931), in dem er das von ihm entdeckte Prinzip der „unbewussten Reaktion“ (später auch als „reflexartige Reaktion“ bekannt) erläuterte. Dieses Prinzip beruhte auf der Erkenntnis, dass Menschen vorprogrammierte Reaktionen auf Bedrohungen haben, die unbewusst ablaufen. Feldenkrais widmete zudem einen bedeutenden Teil seines Buches der Untersuchung der Bedeutung des Situationsbewusstseins bei Bedrohungen. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung eines verbesserten Kampf- und Trainingsprogramms, das später als zentrales Element von Kapap und Krav-Maga dienen sollte. Kurz nach der Veröffentlichung seines Buches verließ Feldenkrais im Jahr 1931 Palästina in Richtung Frankreich, aus Angst vor einer Verhaftung durch die Briten aufgrund seiner Aktivitäten in der Hagana (Mor, 2018).

Nachdem Feldenkrais sein Engagement für die Hagana beendet hatte, übernahm Bashe-Dinam die Rolle des Ausbilders und Trainers. Als Trainer erwarb er sich schnell den Ruf eines aufmerksamen und besonnenen Lehrers. Seine Kampfkompetenz wurde zu diesem Zeitpunkt von niemandem mehr in Frage gestellt.

In den Jahren 1936-1939, als der arabische Aufstand in Palästina begann, strebte die jüdische Gemeinde neben der körperlichen und militärischen Grundausbildung auch eine effektivere Anwendung von Nahkampftechniken an, die entwickelt und trainiert werden sollten.

Die entscheidende Person in diesem Zusammenhang war Mashwe Bashe-Dinam. Er setzte sich dafür ein, dass die Hagana sich mit der Sportorganisation Hapoel zusammenschloss, um Kampfdisziplinen zur Selbstverteidigung zu erforschen und zu entwickeln. Eine Folge davon war die Transformation bekannter Nahkampftaktiken in eine eigenständige Kampfdisziplin namens Sport Magen („Verteidigungssport“), die Techniken aus dem Jujitsu, Boxen und Ringen sowie einige Ideen von Feldenkrais beinhaltete. Diese Methode wurde mit spezifischem Athletiktraining kombiniert, so dass sie neben ihrer defensiven Rolle auch als Sport betrieben wurde – beispielsweise von Jugendlichen in Schulen unter dem Titel Sport Shimushi („praktischer Sport“).

Gershon Kofler war eine führende Figur bei der Entwicklung und Verbreitung von Sport Magen in der Zeit von 1933 bis 1941 (Mor, 2018). In einem 1938 veröffentlichten Text mit dem Titel „Hachoger“ (Yafe, 1938) schrieb Kofler ein Kapitel über Sport Magen, in dem er die drei Unterdisziplinen von Sport Magen definierte: Jujitsu, Boxen und Ringen (Kofler, 1938).

Im selben Jahr veröffentlichte Mashwe Bashe-Dinam auch seine ersten Überlegungen zum Krav Maga (Bashe-Dinam, 1938). Er setzte sich dabei für eine friedliche und gewaltarme Gesellschaft ein und betrachtete das Erlernen von Kampfkunst in einem durchdachten und systematischen Trainingsumfeld als wichtige Voraussetzung dafür.

Im Verlauf seiner Tätigkeit als Ausbilder für die Hagana und ihre Spezialeinheit (Palmach) sowie aufgrund seiner Kampf- und Trainingserfahrungen veröffentlichte Bashe-Dinam weitere Ausführungen zur Gestaltung des Kampf- und Trainingssystems, das er Krav Maga nannte (Bashe-Dinam, 1943). Als Chef-Nachkampfausbilder der Palmach rekrutierte er einen frisch aus Bratislava eingewanderten Kämpfer. Sein Name war Imi Lichtenfeld. Lichtenfeld war ihm aufgrund seiner überdurchschnittlichen Kampfkompetenz aufgefallen. Während Bashe-Dinam sich vermehrt den Hintergründen von Gewalt und Training widmete, übergab er nach und nach die Ausbildungstätigkeit an Imi Lichtenfeld.

Nach der Deklaration der israelischen Unabhängigkeit im Jahr 1948 und der Gründung der Israeli Defense Forces (IDF) wurden die Ausbilder und Trainingscurricula der Hagana übernommen, einschließlich der von Bashe-Dinam entwickelten Systematiken sowie Lichtenfeld und Bashe-Dinam selbst (Mor, 2018). Während Lichtenfeld sich vor neuen Rekruten ins Rampenlicht stellte, setzte Bashe-Dinam seine Bemühungen zur Verbreitung des Systems im Hintergrund fort. Dabei kam er zu dem Schluss, dass der in den Straßen von Bratislava erprobte Lichtenfeld eine Schlüsselrolle spielen sollte. Diese Überlegungen legte er später in seinem Aufsatz „Spreading Technique and System“ (Bashe-Dinam, 1951) dar. Neben der Notwendigkeit einer Leitfigur betonte er, dass ein erfolgreiches Kampfsystem klare Gewissheiten durch ein umfassendes Technikrepertoire bieten müsse, um Menschen zu begeistern. Dabei erkannte er, dass sein Prinzip „Es könnte auch anders sein – nur nicht beliebig“ eines der Kernprobleme für den Wunsch der Menschen nach Gewissheit sein könnte, ein Dilemma, das er bis zu seinem Tod nicht auflösen konnte. Abschließend betonte er den Wert der aktiven Gestaltung der Kommunikation über das System. Das System müsse immer die Verbindung zum realen Kampf betonen, um dauerhaft anerkannt zu werden. Diese Erzählung solle aktiv von den Praktizierenden gestaltet werden. Kurz nach Veröffentlichung dieser Abhandlung verstarb Bashe-Dinam im Januar 1953 in Tel Aviv beim Einkaufen auf einem Straßenmarkt.

Im Anschluss wurde Imi Lichtenfeld – wie von Bashe-Dinam geplant – zur strahlenden Leitfigur der Öffentlichkeit des Krav Maga. Durch diesen Schachzug legte Bashe-Dinam den Grundstein für die Karriere eines der effektivsten Selbstverteidigungssysteme, das bis heute fortbesteht (Körner et al., 2019; Mor, 2019, 2021; Schaflechner, 2021). Auch nach dem Tod Bashe-Dinams zeigt sich seine Genialität. Bei einem Blick auf die Geschichte wird deutlich, dass es auch anders hätte kommen können – zum Beispiel hätten er selbst oder andere wie Moshe Feldenkrais, Gershon Kofler oder Markus Yehuda eine deutlich prominentere Position einnehmen können als der von der Öffentlichkeit gefeierte Lichtenfeld. Es hätte eben auch anders sein können – nur nicht beliebig.

Quellen

Bashe-Dinam, M. (1938). Protect and Survive: Principles of Self Defence.

Bashe-Dinam, M. (1943). Core of Practical Unarmed Combat and its Teaching. Tel Aviv.

Bashe-Dinam, M. (1951). Spreading Technique and System. Tel Aviv.

Feldenkrais, M. (1931). Jiu-Jitsu and Self-Defense. Tel Aviv: Toelet.

Kofler, G. (1938). Sport Magen (S. D. Yafe, Ed.). Tel Aviv: Hapoel.

Körner, S., Staller, M. S., & Mor, G. (2019). The Creation of Krav Maga – Fallstudie Deutschland. In A. Niehaus (Ed.), Abstracts of the 7th Annual Conference of the Committee for Martial Arts Studies in the German Association of Sport “Experiencing, Training and Thinking the Body in Martial Arts and Martial Sports”, November 15-17, 2018, Ghent, Belgium (p. 18). Journal of Martial Arts Research, 2(2).

Lichtenfeld, I., & Yanilov, E. (2001). Krav Maga – How to defend yourself against armed assault. Dekel Publishing House, Israel.

Mor, G. (2018). History and Singularity of Krav-Maga. The International Journal of the History of Sport35(15–16), 1622–1636. https://doi.org/10.1080/09523367.2019.1622523

Mor, G. (2019). The Case for the Recognition of Krav-Maga as Part of the Intangible Cultural Heritage of Israel. Open Journal of Social Sciences07(04), 294–303. https://doi.org/10.4236/jss.2019.74023

Mor, G. (2021). Motor Control Mechanisms and the Practice of Krav Maga—a Narrative Analysis. Central European Journal of Sport Sciences and Medicine35, 17–25. https://doi.org/10.18276/cej.2021.3-02

Schaflechner, J. (2021). Krav Maga: History, Representation, and Globalization of a Self-Defense System from Israel. Martial Arts Studies0(11), 110–121. https://doi.org/10.18573/mas.127

Staller, M. S. (2018). “Aus großer Kraft folgt große Verantwortung” – Die ethische Dimension des Selbstverteidigungssystems Krav Maga (F. Bockrath & K. Schulz, Eds.). In (pp. 57–68). Lehmans Media.

Yafe, S. D. (Ed.). (1938). Hachoger. Tel Aviv: Hapoel.

Leveltesting Konzept auf Kampfsportkonferenz vorgestellt

Unter dem Titel „reflEct – Reflektierte Praxis in Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2022“ vom 06.-07. Oktober das 10. Internationale Symposium der Kampfsport und Kampfkunst Kommission (KuK) der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaften (dvs) statt. Wissenschatlys, Kampfsportlys und Trainys diskutierten dort Trends und Entwicklungen in allen Bereichen des Kämpfens: vom Selbstverteidigungstraining bis hin zur Darstellung von Kampf in der Pop-Kultur.

Robin und Mario stellten dort unser Konzept der Leveltestings vor. Das Konzept ist eine Novum auf dem Kampfsportmarkt. Mit der Erforschung und Entwicklung nicht-linearer Trainingsansätze steigt der Bedarf an Prüfungs- und Testingmöglichkeiten, die eben diese Nichtlinearität sichtbar machen. Swen (von train2protect) und Mario forschen hier seit mehreren Jahren in diesem Bereich. Durch die nun vorgestellte Möglichkeit der Datenvisualisierung lassen sich so Trainings- und Lernfortschritte individuell nachhalten. Unser Konzept stieß bei den anwesenden Teilnehmys auf große Resonanz. Weitere Kooperationen sind hier geplant.

Sachbuch „Verhalten bei Gewalt – Selbstschutz für Erwachsene“ veröffentlicht

Wir bei train2survive sind stolz darauf, dass unser Krav Maga Konzept auf dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand beruht. Umso mehr freut es uns natürlich, dass wir in Kooperation mit dem international renommierten Wissenschaftsverlag Springer eine Sachbuchreihe zum Thema „Verhalten bei Gewalt“ vereinbart haben. Zusammen mit Swen Körner von unser Partnerschule train2protect werden hier in den nächsten Jahren einige Sachbücher entstehen – jeweils für unterschiedliche Zielgruppen.

Das erste Buch „Sachbuch „Verhalten bei Gewalt – Selbstschutz für Erwachsene“ ist nun veröffentlicht. Auf 166 Seiten beschreiben Swen und Mario, was es alles benötigt, um sich sicher im Umgang mit Gewalt zu fühlen. Die Grundlage bildet dafür ein von den beiden entwickeltes Model zum Umgang mit Konflikten. Aber kein Sorge: das Buch ist nicht für Wissenschaftlys geschrieben. Anhand von vielen Beispielen wird deutlich, was es heißt mit Konflikten und Gewalt umgehen zu können. Den größten Teil bilden dabei 46 Werkzeuge zur Gewaltprävention und zum Umgang mit Gewalt. Alles Tools, die ihr auch aus unserem Krav Maga Training kennt. Das Buch ist eine ideale Ergänzung zum Training bei uns. Viel Spaß beim Lesen!

Interview im Deutschlandfunk zu stochastischer Gewalt

Am Samstag wurde Mario im Deutschlandfunk (Sendung: Breitband) von Katja Bigalke und Martin Böttcher zum Thema stochastischer Terrorismus interviewt.

Stochastischer Terrorismus beschreibt, dass eine anstachelnde Rede einen Gewaltakt wahrscheinlicher macht, auch wenn nicht vorhersagbar ist, wer den Akt wann und wo ausführen wird. Im Beitrag wird das wie folgt erklärt: Der Redner erklärt eine Person oder eine Gruppe zu einer Bedrohung. Vielleicht scherzt er sogar über eine gewaltvolle Lösung. Aber er überschreitet nicht die Grenze, zu Gewalt aufzurufen. Doch bei irgendeinem Empfänger oder irgendeiner Empfängerin der Botschaft mag sie das Fass zum Überlaufen bringen. Wut, Verachtung und Abscheu für eine Person oder eine Gruppe haben sich angestaut. Kommt es zum Gewaltakt, lehnt der Redner oder die Rednerin jegliche Verantwortung ab und missbilligt die Gewalt. Juristisch ist er oder sie oft nicht belangbar, weil keine Absicht nachgewiesen werden kann.

Im Mittelpunkt des Konzeptes steht dabei die Frage nach Verantwortung sowie welches soziale Klima und welche Sprache Gewalttaten wahrscheinlicher macht. Als Analyselinse ermöglicht das darunter liegende Konzept der stochastischen Gewalt auch die eigene Sprache nach entsprechenden Rethoriken zu befragen und hier Verantwortung zu übernehmen.

Gerade hierauf – also auf das Reflektieren der eigenen Sprache – legen wir auch bei uns im Krav Maga Training sehr viel wert. Deswegen sind wir auch so prosozial :).

Den Beitrag gibt es auch als Podcast.

Workshop für Queeres Zentrum Darmstadt

An einem sonnigen Samstagmorgen betraten 18 Junge Menschen unsere Trainingsstätte in Langen zu einem Krav Maga Workshop. Mit viel Regenbogenfarben, Spaß und guter Laune lernten unsere Teilnehmys in drei Stunden die wichtigsten Tools für eine effektive Konfliktbearbeitung in einer sicheren Atmosphäre: von einer respektvollen Gesprächsführung über das Ziehen von klaren Grenzen bis hin zu körperlichen Verteidigungtechniken war Alles dabei. Den queer-sensiblen Umgang von Houssam und Mario schätzen die jungen Menschen dabei besonders. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung mit dem Queeren Zentrum Darmstadt.

Sommerfest in Langen

Auf dem Sommerfest des Avicenna Instituts in Langen waren unsere Kids-Trainer mit am Start und begeisterten die Kinder. Robin und Houssam boten für die anwesenden Kinder ein kleines Programm aus unserem Krav Maga Training. Einfache Techniken gepaart mit jede Menge Spaß. Dem lachenden Gesichtern nach, hat es allen gefallen. Unseren Trainern auch. Und im Anschluss gab es wohlverdientes Baklava.

Interview im WDR Lokalzeit Aachen

In der WDR Lokalzeit Aachen erklärt Mario worauf es bei Konflikten aus unterschiedlichen Positionen heraus ankommt. Am Beispiel einer jungen Metzgerin und eines veganen Aktivisten erklärt unsere Head-Coach und Konfliktpsychologe wie aufeinanderzugehen auf Augenhöhe machbar ist. Die Kerninfo dabei: „Auf die andere Seite zugehen geht online wie offline“. Das deeskalative Konfliktmanagment ist ein wesentlicher Teil der Philosophie von train2survive.

Der Beitrag ist in der WDR Mediathek unter folgendem Link bis zum 11.04.22 verfügbar:

https://www1.wdr.de/fernsehen/lokalzeit/aachen/videos/video-lasst-uns-reden-traditions-metzgerin-trifft-veganer-100.html